WhatsApp – Bundeskriminalamt liest mit, aber war es wirklich so einfach?
Das BKA hat WhatsApp Chats von terrorverdächtigen Personen mitgelesen. Und natürlich rauscht es im Blätterwald. Der Tenor (z. B. Frankfurter Rundschau): Dies sei möglich gewesen, indem das BKA die Web-Version von WhatsApp mit dem Smartphone des Betreffenden synchronisiert hat. Aber war es wirklich so einfach?
Das BKA verfügt über eine Methode, die es ermöglichen kann, Text, Video-, Bild- und Sprachkurznachrichten aus einem Whatsapp-Konto in Echtzeit nachzuvollziehen.
Internes Schreiben, BKA
Wenn jemand Böses im Schilde führt, besonders wenn es sich um Schwerkriminalität handelt, kann man davon ausgehen, dass die Täter extrem vorsichtig sind. Das würde zumindest bedeuten, dass man ein Smartphone, das unbeobachtet in den Händen der Polizei war, nicht mehr benutzt. Denn, um WhatsApp in einem Browser zu nutzen, muss man einen Code am PC scannen. Und zwar mit dem Smartphone, das synchronisiert werden soll. Und genau so soll es gewesen sein. Außerdem ist der PC in der Smartphone-Version sichtbar. Auch das sollen der oder die Betreffenden nicht bemerkt haben.
Da drängt sich doch wohl viel eher der Verdacht auf, dass die Behörden andere Möglichkeiten haben, mitzulesen. Welche das sind und ob Facebook (als Betreiber von WhatsApp) diese Einblicke gewährt, bleibt bislang unklar. An das Märchen von der einfachen Web-Synchronisation mag man jedenfalls nicht glauben.
Geschrieben von Mick
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