Boeing 737 MAX: Testpilot könnte 100 Jahre in den Knast gehen
Mark Forkner ist der ehemalige Chef-Testpilot vom Flugzeugbauer Boeing. Ihm wird nun vorgeworfen, gegenüber der US-Flugaufsichtsbehörde FAA falsche, ungenaue und unvollständige Informationen gemacht zu haben. Diese betrafen die Flugsteuerung der Boeing 737 Max.
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Forkner hatte Probleme mit dem Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS) erkannt, aber nicht eindeutig bzw. teilweise gar nicht gegenüber der FAA kommuniziert.
„Es läuft bei mir in der Simulation auf Hochtouren“, schrieb Mark Forkner, an Patrik Gustavsson, der sein Nachfolger als leitender technischer Pilot werden sollte. „Ich fliege in einer Höhe von 4000 Fuß mit 230 Knoten und das Flugzeug trimmt sich wie verrückt. Ich frage mich: WAS?“ (Rechtschreibfehler im Original.)
„Zugegeben, ich bin ein schlechter Flieger, aber selbst das war ungeheuerlich“, so Forkner weiter.
Das MCAS wurde vorher schon in Flugzeugen verbaut, für die 737 MAX wurde es jedoch vereinfacht. Eine spezielle Schulung auf dieses System wäre notwendig gewesen, blieb jedoch aus. Das Muster 737 MAX wurde daraufhin im März 2017 zugelassen.
In der Folge gab es zwei verheerende Flugzeugabstürze mit insgesamt 346 Todesopfern. Am 29. Oktober 2018 stürzte eine Boeing 737 MAX 8 (PK-LQP) der indonesischen Lion Air am frühen Morgen vor der Küste Javas ins Meer. Die mit 189 Personen voll besetzte Maschine war auf dem Weg nach Pangkal Pinang; alle Insassen wurden getötet. Am 10. März 2019 stürzte eine Boeing 737 MAX 8 (ET-AVJ) der Ethiopian Airlines mit 149 Passagieren und 8 Besatzungsmitgliedern an Bord auf dem Flug 302 von Addis Abeba nach Nairobi kurz nach dem Start ab. Alle 157 Insassen kamen dabei ums Leben.
Im Vorfeld war es zu vielen kleineren Zwischenfällen gekommen. Alle Probleme waren schließlich auf das MCAS zurückzuführen. Boeing hat die Verantwortung für die Abstürze übernommen und in einem Vergleich 2,5 Milliarden US-Dollar gezahlt.
Forkner hatte laut Gerichtsakten sogar damit geprahlt, die FAA getäuscht zu haben. Nun steht er wegen Betrug vor einem texanischen Geschworenen-Gericht. Im Fall einer Verurteilung drohen Forkner bis zu 100 Jahre Haft.
Beitragsbild: pjs2005 from Hampshire, UK, rotated by the uploader, Boeing 737-8 MAX N8704Q rotated, CC BY-SA 2.0
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Geschrieben von Mick
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