Menschen in Zeiten des Coronavirus
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Menschen in Zeiten des Coronavirus

Menschen in Zeiten des Coronavirus – Die einen tätigen Hamsterkäufe (neben Desinfektionsmitteln in Deutschland besonders beliebt: Toilettenpapier, Nudeln, Öl und Mehl) oder verbreiten vollkommen unreflektiert Verschwörungstheorien und Fake News in sozialen Netzwerken. Da ist ein Füllhorn aus alternativen Fakten und so manch einer pfeift auf Wissenschaftler wie den Leiter der Virologie an der Berliner Charité Prof. Dr. Christian Drosten, der im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“ Fragen zur aktuellen Situation beantwortet und Zusammenhänge erklärt und schildert.

Alles rotiert im Hamsterrad

Leider sind das nicht nur die üblichen Verdächtigen wie christliche Fundamentalisten oder unsere aluhuttragenden, an der Youtube-Universität studierenden Freunde, die bei jeder Gelegenheit sowieso gerne „False Flag“ brüllen, vermeintliche Chemtrails fotografieren oder russische Propagandaseiten zitieren. Nein, oft treibt die German Angst auch Menschen aus dem eigenen Umfeld, die man für durchaus intelligent gehalten hat, dazu, auf der Corona-Panikwelle zu surfen. Man vermutet einen politischen Komplott, schiebt die Schuld auf Fleischesser oder sucht Antworten in Palmblättern, Nostradamus- und Baba-Wanga-Prophezeiungen oder magischen Zahlen. Das Virus beflügelt den menschlichen Wahnsinn. Oder man spamt seine Mitmenschen den ganzen Tag mit gigabytegroßen WhatsApp-Videos oder Witzebildern mit Fips-Asmussen-Lustigkeitsfaktor zu, weil man mit sich alleine absolut nichts anzufangen weiß oder sein ADHS nun digital ausleben muss.

Die Anderen

OK, dann gibt es aber auch noch die anderen. Die, die aufopferungsbereit für ältere Menschen einkaufen gehen, andere Formen von Nachbarschaftshilfe leisten, auf ihren Balkonen sitzen und Beethovens Ode an die Freude spielen, für Ärzte und Pfleger klatschen oder mit bunter Kreide nette Botschaften für die tapferen Einzelhändler auf das Pflaster vor Supermärkten kritzeln. Oder eine Kerze anzünden. Oder einfach nur die Fresse halten.

Kreativität statt Schneckenhaus

Nicht zuletzt beflügelt die Corona-Situation die Kreativität. Lieferando.de bietet kontaktlose Auslieferung von Essen. Berliner Nachtclubs streamen unter der gemeinsamen Plattform unitedwestream.berlin und liefern ihren virtuellen Gästen in Zusammenarbeit mit dem Sender ARTE concert täglich ein mehrstündiges Musikprogramm. Dazu zählen auch ein Soli-Shop und ein Stay At Home Club. Besucher des Streamingportals werden zu freiwilligen Spenden aufgerufen, damit die Härtefälle der unter der Coronavirus-Quarantäne leidenden Clubs und Künstler unterstützt werden können.

Und trotzdem Musik

Die vom Bundesministerium für Gesundheit beworbene Kampagne „Zusammen gegen Corona“ – Hashtag #wirbleibenzuhause – spornte viele mehr oder weniger prominente Künstler, Sportler und Influencer dazu an, Wohnzimmerkonzerte zu geben und zur Klopapier- oder Home Workout-Challenge aufzurufen. So spielten und/oder sangen die Künstler Mathea, Michael Schulte, Lotte, Nico Santos, Álvaro Soler, Max Giesinger, LEA und Johannes Oerding auf ihren Instagram-Seiten am Sonntagabend unter dem Hashtag #wirbleibenzuhausefestival von 18:00 bis 22:00 Uhr im Livestream vor knapp 70.000 Zusehern.

Ob Egoist, Altruist, Pessimist, Optimist, Nörgler oder Problemlöser. Wie sagte Helmut Schmidt? In der Krise beweist sich der Charakter.

 


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Geschrieben von

TurboCad Experte und Tech - Nerd. Apple - affin. Lokalisierung, Reviews und Hintergedanken.

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