Radioaktiv
Natur & Umwelt

Fukushima: Japan will Millionen Tonnen radioaktives Wasser ins Meer leiten

Die japanische Regierung hat beschlossen, radioaktiv verseuchtes Wasser aus dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima ins Meer zu leiten. Mit Zustimmung der Internationalen Atombehörde. Umweltschützer, Fischer und Organisationen laufen Sturm.

Das radioaktive Wasser, das zur Kühlung des Kraftwerkes benutzt wurde, lagert auf dem Gelände des Meilers in riesigen Tanks. Deren Kapazität ist allerdings erschöpft. Nachdem das Wasser angeblich umfangreich gefiltert wurde, soll es nun verdünnt im Meer verklappt werden. Was zurückbleibt, weil es nicht zu filtern ist: Tritium. Die japanische Regierung und die Betreiber beeilen sich zu versichern, dass Tritium in geringen Mengen für den Menschen nicht schädlich ist.

Tritium ist nicht stark radiotoxisch, kann jedoch in Form von Wasser im Körper gespeichert und umgesetzt werden. Eine französisch-belgische Studie von 2008 kommt zum Schluss, dass seine radiologischen Wirkungen bisher unterschätzt wurden: Es kann sich z. B. in die DNS (Erbsubstanz) einlagern, was vor allem bei einer Schwangerschaft problematisch sein kann.

Während den großen Protestwellen gegen die Atomenergie in den 1970er und 80er Jahren in der BRD beteuerte die Atomlobby immer wieder, wie unwahrscheinlich ein großer Atomunfall sei. Von „einer in Millionen Jahren“ war die Rede. Seitdem kam es in Harrisburg, Tchernobyl und Fukushima zu Reaktor-Katastrophen. Wie schnell eine Million Jahre doch vergehen…

Beitragsbild: ADTSPHOTO

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Montagschnipsel 12.04.2021
 
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