Dank eines neuen hochauflösenden Bildes von Rembrandts Nachtwache könnt ihr nah genug heranzoomen, um alle kleinen Details zu sehen: In der Hyperauflösung erkennt man Pinselstriche, kleine Risse um Augen und Nasen und sogar die Mimik jedes Charakters.
Die Nachtwache wurde 1642 von Rembrandt van Rijn als Auftragsarbeit für die Amsterdamer Büchsenschützengilde gemalt, während seine Frau Saskia im Sterben lag. Es gilt als Hauptwerk Rembrandts. Das Gemälde ist aus verschiedenen Gründen berühmt, unter anderem wegen seines großen Formats von 3,63 × 4,37 Metern und aufgrund der Verwendung von Licht und Schatten zur Hervorhebung bestimmter Figuren im Gemälde.
Die Freigabe des hochauflösenden Bildes ist Teil einer Forschungs- und Konservierungsinitiative des Amsterdamer Rijksmuseums zur Erhaltung von Rembrandts Werk. Anfang dieses Jahres kündigte das Museum in einem ihrer beliebten Live-Streams eine Reihe von Restaurationsbemühungen an, aber die Arbeit an dem Projekt hat sich aufgrund der Covid-19-Quarantänebestimmungen verlangsamt.
Das Bild der Nachtwache wurde aus insgesamt 528 einzelnen Aufnahmen erzeugt. Die 24 Reihen von 22 Bildern wurden mit Hilfe von neuronalen Netzen digital zusammengefügt. Das endgültige Bild besteht aus 44,8 Gigapixeln (44.804.687.500 Pixel), und der Abstand zwischen den einzelnen Pixeln beträgt 20 Mikrometer (0,02 mm). Dies ermöglicht es den Wissenschaftlern, das Gemälde aus der Ferne im Detail zu untersuchen. Das Bild wird auch dazu verwendet, zukünftige Alterungsprozesse im Gemälde genau zu verfolgen.
In einem Video erklärt Robert van Langh, Leiter der Abteilung für Konservierung und Wissenschaft, alle Besonderheiten:
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Ähnliche Techniken wurden für hochdetaillierte, zoombare Fotografien von London, Paris, Prag, Hamburg, Wien und dem Mont Blanc verwendet.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Gemälde in hoher Auflösung online veröffentlicht wurde, aber diese Version zeichnet sich durch bessere Farben, Beleuchtung und Schattendetails aus. Google Arts & Culture zeigt auch ein Bild des Gemäldes, doch wie der Wissenschaftsleiter des Rijksmuseums, Rob Erdmann, auf Twitter bemerkt, verfügt die Version des Rijksmuseums im Vergleich zur Google-Version über „25 Mal mehr Daten“ und eine bessere Farbgebung.
Bisher hat die Forschung des Teams eine Reihe von Einsichten in die Entstehung des Werkes geliefert. Die von Rembrandt in dem Gemälde verwendeten Pigmente wurden beispielsweise als Bleiweiß, Kobaltblau, Roter See und Bleizinngelb identifiziert. Auch Will Gompertz, BBC-Kulturredakteur, hat einige interessante Entdeckungen gemacht:
Es wird schnell klar, dass Rembrandt seine wunderbar dynamische Komposition zuerst geschaffen und dann im Laufe der Zeit immer weiter verfeinert hat. Sie werden viele kleine schattenhafte Korrekturen (Pentimenti) erkennen, die er vorgenommen hat, wie zum Beispiel die Spitze des Stockes des Trommlers ganz rechts oder am Zeigefinger des Fähnrichs, der die Fahne der Truppe hochhält.
Das Museum selbst bleibt voraussichtlich noch bis 1. Juni aufgrund der Coronavirus-Maßnahmen geschlossen. So, und nun viel Spaß beim Zoomen und Entdecken!
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